Die Patellaluxation (Verlagerung der Kniescheibe) ist eine häufige Kniegelenkserkrankung vorwiegend beim kleinen Hund (z.B. Yorkshire Terrier, Chihuahua, Zwergpudel), die in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Auch bei großen Hunderassen tritt dieses Krankheitsbild gelegentlich auf und kann je nach Ausprägung zu starken Schmerzen führen.
Die Patella (Kniescheibe) ist Bestandteil des Kniegelenks, die bei einer Luxation temporär seitlich aus ihrer Führungsrinne herausspringt. In Folge dessen belastet der Hund das betroffene Bein nicht mehr, da das Kniegelenk an Stabilität verloren hat und nun bewegungseingeschränkt ist. Der Hund versucht auf drei Beinen zu laufen. Nach ein paar Schritten und kurzem Schütteln des Beines setzt er es dann wieder problemlos auf – die Kniescheibe ist zurück in ihre Führungsrinne geglitten. Meist sind die Symptome (Humpeln, gestörte Bewegungsabläufe, eingeschränkte Mobilität, etc.) nicht schwerwiegend, können sich aber im Laufe der Zeit verschlimmern.
Während die Kniescheibe beim kleinen Hund häufig nach Innen verlagert wird, hat der große Hund oft mit einer Kniescheibenverlagerung nach außen zu kämpfen. Dies ist meist mit akuteren Symptomen und einer deutlicheren Lahmheit verbunden.
Ursache kann eine angeborene Veranlagung, Wachstumsstörungen oder ein Traumata durch einen Unfall sein. Auch Übergewicht im Erwachsenenalter des Hundes, geschwächte Muskulatur oder Verschleißerscheinungen bei den Senioren können eine Patellaluxation begünstigen.
Hat man den Verdacht beim eigenen Tier, so sollte man nicht lange mit dem Tierarztbesuch warten. Die Untersuchung der Kniegelenke (manuell und ggf. durch Bildgebungsverfahren) gibt Gewissheit, ob eine Operation nötig ist oder die Behandlung mit Physiotherapie Erfolg bringen kann. Hierfür bestimmt der Tierarzt den Schweregrad der Luxation und gibt dann im Anschluss die Therapieempfehlung. Chirurgische Eingriffe werden allerdings nur dann empfohlen, wenn alternative Behandlungsmethoden keinen Erfolg zeigen oder ein besonders hoher Schweregrad vorliegt.
Im Idealfall kann der Hund nach erfolgreicher Behandlung wieder schmerzfrei laufen.
Es gibt keine Möglichkeit, die Patellaluxation ganz zu verhindern, wenn ein Hund die Veranlagung dazu in sich trägt. Jedoch kann man mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung das Risiko senken.