Epilepsie ist eine weit verbreitete Krankheit, die bei Hunden gut therapierbar ist. Es handelt sich hierbei um eine neurologische Erkrankung, die etwa 1 - 2% aller Hunde betrifft.
Man unterscheidet zwei Formen der Epilepsie: die idiopatische und die symptomatische Epilepsie.
Die idiopathische Epilepsie wird diagnostiziert, wenn keine ersichtliche Ursache der Anfälle vorliegt. Die symptomatische Epilepsie liegt vor, wenn eine Ursache (z.B. Traumata oder Tumoren) diagnostiziert werden kann.
Hunde leiden meist an der idiopathischen Epilepsie, welche in jedem Alter auftreten kann, am häufigsten jedoch erstmalig zwischen dem 2. - 6. Lebensjahr.
Jeder epileptische Anfall kann unterschiedlich ausfallen, in der Regel treten allerdings 3 typische Phasen auf.
In der ersten Phase tritt vermehrt Unruhe, Ängstlichkeit und anhängliches Verhalten auf. Dies kann schon Stunden vor dem eigentlichen Anfall der Fall sein.
In Phase 2 kommt es zur Versteifung der Muskulatur, so dass der Hund zu Boden fallen könnte und mit ausgestreckten Beinen auf der Seite liegen bleibt. Auch wenn die Augen offen sind ist der Hund dabei bewusstlos. Die Atmung des Hundes wird schneller und es besteht die Möglichkeit, dass er Laute von sich gibt. Ebenso ist unkontrollierter Urin- und Kotabsatz möglich. Diese Phase kommt dem Hundebesitzer sehr lang vor, sie dauert aber meist nur wenige Sekunden bis Minuten.
Ist der Anfall vorbei, ist der Hund in der letzten Phase für eine gewisse Zeit bewegungslos und sehr erschöpft. Er bleibt zunächst auf dem Boden liegen. Versucht er wieder aufzustehen, kann man häufig eine gewisse Desorientierung beobachten. Hinzu kommen dann meist noch ein schwankender Gang, übermäßiger Hunger und Durst.
Während eines Anfalls sollte der Hundebesitzer den Hund davor schützen sich selbst zu verletzen, d.h. evtl. Tische und Stühle aus dem unmittelbaren Umfeld des Tieres entfernen. Man sollte eine ruhige Atmosphäre schaffen, andere Menschen und Tiere aus dem Raum leiten. Besonders wichtig ist, dass der Besitzer nicht versucht den Kopf des Tieres zu fixieren oder gar die Zunge aus dem Mund zu ziehen. Ein Hund wird sich nicht an seiner Zunge verschlucken, jedoch ist es möglich, dass man selbst gebissen wird, wenn man in die Maulnähe greift, da es dem Hund unmöglich ist, seine Beißwerkzeuge während des Anfalls zu kontrollieren.
Durch eine medikamentöse Therapie ist diese unheilbare Krankheit gut kontrollierbar, die Anzahl von Anfällen kann auf ein Minimum reduziert werden, um den Hund ein nahezu anfallsfreies Leben zu ermöglichen.