Kaum hat das Thermometer die sieben Grad – Marke erreicht, beginnt die Zeckenzeit. Milde Winter machen die Zecken daher ganzjährig zur Gefahr, vor allem, da im darauffolgenden Frühling und Sommer meist eine Plage entsteht. Da viele Zecken Krankheitserreger in sich tragen, steigt das Infektionsrisiko bei Mensch und Tier enorm. Zu einer der bedrohlichsten Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden kann, zählt die Anaplasmose.
Hunde, die sich in Südeuropa, Südamerika, Australien oder Afrika aufgehalten haben, haben ein erhöhtes Risiko mit Anaplasmen infiziert worden zu sein, wenn sie dort von einer Zecke gebissen wurden. Doch auch in Deutschland tragen viele Zecken, die unter dem Namen „gemeiner Holzbock“ bekannt sind, diese Erreger in sich. Sie befinden sich im Speichel der Zecke und können beim Saugakt auf den Hund übertragen werden.
Es handelt sich hierbei um Bakterien, die bestimmte weiße Blutzellen befallen und zerstören. Die gute Nachricht ist, dass sich recht viele Hunde infizieren, die Erkrankung der Anaplasmose aber nur bei einem geringen Teil der Hunde, meist mit geschwächtem Immunsystem, ausbricht.
Kommt es nach einer Inkubationszeit von bis zu mehreren Wochen zum Ausbruch der Erkrankung, weisen die Vierbeiner ein verändertes Blutbild auf und infolge der Zerstörung von weißen Blutkörperchen kommt es zur Blutarmut. Andere unspezifische Symptome können Fieber, Gelenksentzündungen, vergrößerte Lymphknoten, Appetitlosigkeit und gesteigerte Blutungsneigung sein.
Wird mittels Blutuntersuchung die Diagnose gestellt, so kann die Anaplasmose über mehrere Wochen sehr gut mit Antibiotika behandelt werden. Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich verlaufen oder es kommt zu chronischen Gelenkserkrankungen.
Eine Impfung gegen Anaplasmose gibt es derzeit noch nicht, jedoch empfehlen wir Ihnen einen ausreichenden und regelmäßigen Zeckenschutz, der als sehr gute Prophylaxe gegen die Übertragung der Anaplasmen gilt. Wir beraten Sie dazu gern in unserer Praxis!
Weiterhin sollte man seinen Vierbeiner nach jedem Spaziergang nach dem lästigen Ungeziefer absuchen und dieses schnellstmöglich entfernen, auch so minimiert man das Risiko einer Übertragung des Krankheitserregers.