Bei älteren Katzen kommt es oft zu Bluthochdruck (Hypertonie), ca. 1/5 der Katzen ab neun Jahren sind davon betroffen. Zugrunde liegt aber in den meisten Fällen eine andere Grunderkrankung.
Häufig wird die Diagnose erst dann gestellt, wenn schon Organschäden (meist irreversibel) zu verzeichnen sind.
Man spricht bei einer Katze von zu hohem Blutdruck, wenn der Wert von 170/100 mmHg überschritten wird. Dies schadet der Gesundheit der Katze, da es folglich zu Schäden an den Endorganen (Augen, Herz, Gehirn, Nieren) kommt. Das Risiko, dass Blutgefäße reißen und Blutungen auftreten, steigt enorm. Es ist daher sehr wichtig, Bluthochdruck bei der Katze gezielt zu behandeln beziehungsweise die Grunderkrankung zu erkennen und zu therapieren. Der Blutdruck ist also ein früher und wichtiger Indikator dafür, ob ein Tier gesund oder krank ist bzw. gesund bleibt.
Die Symptome einer Hypertonie sind nur schwach ausgebildet und lassen sich anfangs schwer erkennen, da der Bluthochdruck vielmals nur ein Begleitsymptom ist. Typisch sind Schäden an der Netzhaut des Auges bis hin zur plötzlichen Erblindung, erkennbar an einer Weitstellung der Pupille oder Einblutungen in die vordere Augenkammer. Nur ein frühzeitig erkannter und behandelter hoher Blutdruck kann eine Erblindung verhindern.
Auch einige neurologische Symptome wie Desorientierung oder Gleichgewichtsstörungen können ein Hinweis auf Bluthochdruck sein. Im weiteren Verlauf kann es dann unbehandelt zu Krampfanfällen oder zum Vestibularsyndrom führen.
Weiterhin liefern auch Apathie, Unruhe, Nasenbluten und Spielunlust konkrete Anhaltspunkte.
Die drei häufigsten Ursachen für eine Hypertonie sind Nierenschwäche, Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes. Diese können mit Hilfe von regelmäßigen Blutuntersuchungen der älteren Katze (ab sieben Jahren) diagnostiziert werden. Dies, verbunden mit Blutdruckmessungen durch den Tierarzt (schmerz- und stressfrei für die Katze), ist die beste Vorsorge, um Schäden rechtzeitig zu erkennen und der Hypertonie entgegenzuwirken.
Meist sinkt der Blutdruck schon bei gezielter Therapie der Grunderkrankung. Ist dies nicht der Fall, ist eine blutdrucksenkende Behandlung aber relativ einfach und hat einen sehr positiven Effekt auf das Allgemeinbefinden und die Lebensqualität der Katze.