Die palliative Behandlung von Hunden ist ein wichtiger Aspekt der Tiermedizin, der darauf abzielt, die Lebensqualität schwer erkrankter Tiere zu verbessern. Im Mittelpunkt steht nicht die Heilung der zugrunde liegenden Krankheit, sondern die Linderung von Schmerzen und Beschwerden sowie die Unterstützung des Tieres in dieser sensiblen Phase. Mit individuell angepassten Maßnahmen können betroffene Hunde ihren Lebensabend so angenehm wie möglich verbringen.
Der wichtigste Teil der Palliativpflege ist die Schmerzbehandlung. Neben der medikamentösen Behandlung können auch nicht-pharmakologische Therapien zum Einsatz kommen: Durch Akupunktur können beispielsweise schmerzhafte Triggerpunkte in den Muskeln gelöst werden. Physiotherapie (Kälte-/Wärmeanwedungen, Massage,etc.) und Osteopathie können neben der Schmerzbekämpfung zusätzlich die Aufrechterhaltung der Beweglichkeit gewährleisten. Therapeutische Laseranwendungen können durch Nervenstimulation Schmerzen lindern, Durchblutung fördern und Entzündungen verringern.
Schwer erkrankte Hunde leiden häufig unter Appetitlosigkeit, was ihre ohnehin geschwächte Verfassung weiter verschlechtern kann. Ursachen sind neben Schmerzen hierfür Übelkeit und allgemeines Unwohlsein. Eine angepasste Fütterung kann helfen, die Nahrungsaufnahme zu fördern und das Tier zu stärken. Das Futter sollte deshalb besonders schmackhaft und leicht verdaulich sein und eventuell angewärmt angeboten werden. Da viele Hunde durch schwere Erkrankungen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, kann das Anheben von Futter- und Wassernapf auf Ellenbogenhöhe des Hundes die Nahrung für die Fellnase besser erreichbar machen.
Rutschfeste Oberflächen erleichtern das Fortbewegen, Treppensteigen sollte vermieden oder dem Hund durch Assistenz des Besitzers erleichtert werden.
Zur palliativen Versorgung gehört weiterhin, für einen guten Schlaf des Patienten zu sorgen. Grundvoraussetzung ist dafür ein ruhiger, abgedunkelter Schlafplatz auf einer gepolsterten Oberfläche.
Die Lebensfreude eines Hundes steigt deutlich, wenn er in der Nähe seiner Menschen sein kann. Die vertraute Nähe und Zuwendung geben ihm Sicherheit, Trost und emotionales Wohlbefinden. Bequeme Plätze dürfen deshalb gern in unmittelbarer Nähe zum Verweilen eingerichtet werden.
Eine ganzheitliche Versorgung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen palliativen Therapie für Hunde. Durch die Kombination aus medizinischer Betreuung, liebevoller Pflege und emotionaler Unterstützung können Schmerzen gelindert, das Wohlbefinden verbessert und die Lebensqualität des Tieres spürbar erhöht werden. So wird sichergestellt, dass der Hund seine verbleibende Zeit in Würde und Geborgenheit verbringen kann.