Vielen Tierhaltern ist bewusst, dass regelmäßiges Wiegen von Kaninchen selbstverständlich ist, da Gewichtsverlust ein Hinweis auf eine Erkrankung ist. So kündigt sich zum Beispiel auch die Kokzidiose an, die manchmal starken Durchfall verursachen kann. Kokzidien sind einzellige Parasiten, die in der Darmschleimhaut schmarotzen. Sie sind bei den meisten Kaninchen in geringer Anzahl vorhanden, ohne Symptome zu verursachen. Durch ungünstige Umgebungsbedingungen (Hygienemangel, seltenes Ausmisten) oder ein geschwächtes Immunsystem (z.B. durch Stress, Einzelhaltung, Umzug etc.) kann sich allerdings eine Kokzidiose entwickeln, die sogar tödlich enden kann. Der Tierarzt kann dagegen gezielt Medikamente verabreichen, aber auch die tägliche gründliche Hygiene des Geheges ist wichtig, um die Infektion loszuwerden. Milben sind der häufigste Parasit des Kaninchens, meist ist ein Befall als erstes am schlechten Fell und Auffälligkeiten der Haut zu erkennen. Es bilden sich große dicke Schuppen, die an den Haaren kleben und es kommt zu haarlosen Stellen durch das Ausfallen des Fells. Ebenso ist Juckreiz ein wichtiges Indiz für einen Befall. Kaninchen in Außengehegen sind besonders gefährdet, jedoch können Milben auch auf verschiedenen Wegen (z.B. durch Heu) in die Wohnung eingeschleppt werden. Auch hier ist wieder penible Sauberkeit des Geheges die beste Prophylaxe. Haarlinge, Flöhe und Läuse treten eher selten bei Kaninchen auf. Läuse und Haarlinge kann man meist schon mit bloßen Auge erkennen, Flöhe hinterlassen ihren schwarzen Kot im Fell. Starke Unruhe und ständiges Kratzen geben auch hier Anhaltspunkte. Im Außengehege besteht immer auch die Gefahr, dass Kaninchen von Zecken befallen werden. Dies ist zwar lästig, birgt aber keine weiteren Gefahren für die Langohren. Es gibt keine Fälle von Krankheitsübertragungen durch Zecken auf Kaninchen. Hat ein Kaninchen Kontakt zu einem Wildkaninchen oder bekommt frisches Futter von Wiesen mit Wildkaninchenkontakt, so ist eine Infektion mit Magen-Darm-Parasiten möglich. Hierzu zählen primär Rundwürmer, die beim starken Befall Durchfall, Aufgasung und Abmagerung hervorrufen können. Generell gilt, dass ein sauberes Gehege Parasiten fern hält – tägliches Entfernen von Kot und eine wöchentliche Grundreinigung mit Einstreuwechsel ist die beste Prävention. Grünfutter und Heu sollten nicht mit Einstreu in Berührung kommen. Zieht ein weiterer Artgenosse ein, empfiehlt es sich, den Kot untersuchen zu lassen, um einen möglichen Parasitenbefall rasch entgegenwirken zu können.